Maggrans Wehr

[Yranwen]

Es war früher Morgen in Sonnenfels, alles schlief noch. Es waren nur die Wachen die pflichtbewusst ihre Wege durch das Lager gingen.
Auf einem Baumstumpf saß eine Nachtelfe mit einigen Narben im Gesicht und einer dunklen Lederrüstung.
Sie blickt zu Boden als würde sie nachdenken.

"Rottenführerin, ihr seht so nachdenklich aus." Yranwen blickte auf und sah der Orcin ins Gesicht, die wohl die letzten Minuten ihrer Wache beendet hatte.
"Ja, die gestrige Schlacht hat mich über vieles nachdenken lassen, auch darüber ob mein Platz wirklich noch bei euch ist oder...."
Yranwen wurde unterbrochen als zwei weitere Orcwachen mit gezogenen Waffen anmaschiert kamen, zwischen ihnen lief ein Mensch.
"Rottenführer, dieser Mensch hier spricht sehr gut Orcisch, er wollte zu euch gebracht werden, er ist unbewaffnet."

Yranwen blickt den Menschen genau an, und plötzlich sprach sie in orcisch zu ihm.
"Lok'thar, Laeastraz, was führt euch hier her?" Yranwen deutete den Wachen ihn zu ihr zu bringen.
"Zieht euch zurück, für ihn verbürge ich mich, er ist keine Gefahr."
Die Wachen taten was sie sagte und zogen sich alle drei zurück.

Der Mensch blickt die Elfe ein wenig mißmutig an. "Musste es sein das ihr meinen wahren Namen nennt, Yranwen, Tochter von Hethu Goldauge?"
"Macht euch nicht ins Hemd, und sagt mir lieber was ihr hier wollt."

Der Mensch hob beide Arme. "In Worte zu fassen ist das schwer, ich zeige es euch."
Der Mensch beschwor eine Illusion, ähnlich wie ein Portal, eine Szene konnte man darin erkennen. Auch die Wachen die weiter weg waren, die erst zu Yranwen rennen wollten, dann aber durch ihre ruhige Hanbewegung an ihren Posten verharrten, konnten die Szene sehen.

Das ganze musste irgendwo nördlich von Tarrens Mühle sein, direkt neben der Höhle die in das Alteractal führte.
Mitglieder der Horde wie auch der Allianz knieten vor einem Leichnam, der von zwei Totenwächtern bewacht wurde, neben ihm stand ein Orc, der ein Schamane sein musste.
Yranwen musste nur kurz hinsehen, und Tränen liefen über ihre Wangen, als würde sie den toten Orc gut kennen. Dennoch blieb sie erstmal gefasst.

Man hört den Schmanen reden, so laut, dass es sogar in den Felsen des Steinkrallengebirges wiederhallte.

Krieger der Horde und der Allianz, Brüder und Schwestern!
Heute begleiten wir einen der Unseren auf seine letzte Reise.
Wir alle kennen ihn bei seinem Namen und seinem Titel. Wir kennen seine Taten. Doch all jene Taten und Titel sind dort wo er nun hingehen wird bedeutungslos.

In den vielen Jahren die ich nun lebe habe ich viele Helden kommen und gehen sehen. Doch Hethu gehörte nicht zu ihnen! Er war kein Held, er war ein Symbol! Ein Symbol für uns alle!

Er war ein wahrer Anführer. Er war jemand, der selbst im Tod noch seine Männer inspiriert hat! Sie sahen ihn sterben und rannten nicht davon! Sie sahen wie er seine Augen für immer schloss und waren fortan noch grimmiger, noch stärker und entschlossener!
Noch mit seinem Tod schaffte er es seine Männer, seine Brüder und Schwestern dazu zu bewegen über ihre Grenzen hinaus zu gehen. Sie verkauften ihre Leben teurer als je einer vor ihnen!

Heute Nacht wollen wir Hethu und seine Krieger ehren. Nicht ihren Tod betrauern, sondern ihr Leben feiern! Hethu und seine Kameraden werden an an einen anderen, besseren Ort gehen.
Sie werden ihre angestammten Plätze bei den Ahnen einnehmen. Neben ihren Vätern, Müttern, Brüdern und Schwestern! Und von dort, für alle Ewigkeit, über jene wachen die zurück geblieben sind!

Hethu Goldauge, Oberster Kriegsfürst der Horde, Sohn des Hethok vom Frostwolf Clan! Heute ehren wir dich und deine Taten! Wir wollen deinen Namen in die Zukunft tragen, eine Zukunft, die du erst ermöglicht hast!
Ein Vorbild für jeden, sei es Orc, Mensch oder Draenei. Jemand, den man in einem Atemzug mit Broxigar und Durotan nennen kann. Mögen die Siegeshymnen deiner Taten noch lange währen.

Lok'thar Ogar! Möge Dein Tod uns Kraft geben um dort weiter zu machen, wo du aufhörtest!

Lok'thar Ogar brüllten die Mitglieder der Horde, ebenso wie die Allianz etwas in ihren Sprachen brüllte.

Auch Yranwen schrie so laut das man es wohl im ganzen Steinkrallengebirge hören konnte.
"Lok'thar Ogar, Vater!"

Die Illusion verschwand, ebenso wie der Mensch der sie erschaffen hatte. "Mein tiefstes Beileid, kleine Nachtelfe......"

Yranwen rieb sich die Tränen aus dem Gesicht, und fast noch lauter als zu vor schrie sie ein "NEIIIINNNN!"
Kurz darauf sah man sie mit ihrem Wolf aus dem Stützpunkt breschen als wäre Sargeras persönlich hinter ihr her.


OOC: Der Spieler der Yranwens Ziehvater spielte, hatte gestern seinen Abschied da er aufhört. Es war Zufall das dies genau auf den selben Tag fiel wie die Schlacht ums Eschantal, aber das wird Yran nun ändern, und endlich ihren Standpunkt erkennen lassen.