Re: Nordwacht - Ein Rückblick
von Thalesus » Do 2. Okt 2008, 13:49
Tag 2 – Für die Horde!
„Für die Horde!“
Dieser Kriegsschrei erfüllte an diesem denkwürdigen Abend das Brachland. Orcs, Trolle, Blutelfen, Verlassene und Tauren stürmten auf die Festung Nordwacht zu. Thalesus trieb seinen Falken immer wieder an. Eben hatte er neben den anderen Elfen in einer geordneten Formation gestanden, wie alle Völker der Horde. Dann, nach einer Ansprache des Heerführers, waren alle Krieger nach vorne getreten, hinter ihnen die Bogenschützen. Alle kletterten auf Ihre Reittiere, und die mächtige Horde setzte sich in Bewegung.
Thalesus registrierte zufrieden, dass die Allianzstreitkräfte immer nervöser zu werden schienen, je näher die Hordentruppen der Feste kamen. Knapp fünf Meter vor dem Tor sprang er von seinem Falken, zog einen Pfeil aus seinem Köcher und spannte ihn auf die Sehne seines Langbogens.
Während Thalesus immer neue Pfeile auf seine Gegner zufliegen ließ, schlugen die Krieger und Paladine, Blutritter und Assassinen ebenso tödlich zu. Magier schleuderten eine arkane Salve nach der anderen.
Aber die Allianz wehrte sich tapfer. Mehrere Male spürte Thalesus, dass ihn Wellen von heilender Energie durchfuhren, wenn er zu unvorsichtig war und er doch die eine oder andere Verletzung abbekam.
Die Horde drang immer weiter in den Hof der Burg ein, nicht ohne eine Spur des Todes zu hinterlassen. Sein Pfeil traf einen Nachtelf, als Thalesus sah, dass sich die Gegner zurückzogen.
„Halt! Versorgt die Verletzten! Wir werden erstmal den Hof halten!“ hörte Thalesus Krunk Dunkelhort rufen.
Er ließ seinen Bogen sinken und setzte seinen Helm ab. Überall auf dem Hof lagen Leichen, es stank nach Blut und Schweiß.
Während er die Heiler bei ihrer Arbeit beobachtete und einen Schluck Wasser trank, sah Thalesus Tellun auf ihn zutreten. Er nickte ihm kurz zu, und vergewisserte sich seiner Unversehrtheit. Neben ihn trat Haskarr, der das Gefecht ebenfalls unbeschadet überstanden hatte.
Er beobachtete nun die Bogenschützen, die an den Zielscheiben im Hof ihre Bögen überprüften und tat es ihnen gleich, stellte fest, dass sein Bogen etwas nach links verzog.
„Sie greifen an!“
„Vorsicht!“
Thalesus fuhr herum und sah, wie Streiter der Allianz den Berg herunterstürmten und sich auf die überraschte Horde warfen!
Überall ertönten nun Befehle, Pfeile flogen durch die Luft, Klingen wurden gekreuzt.
Einen Nachtelfen anvisierend bemerkte Thalesus den sich nähernden Zwerg zu spät. Panisch zog er seine Klinge, riss sie hoch um den Schlag des Zwergs zu parieren; die Klinge des Zwergs rutsche ab, traf Thalesus dennoch an der Stirn. Brüllend vor Schmerz hieb er auf den kleinen Bärtigen ein, verletzte ihn am Bein und sprang zurück, um dem Kleinen einen Pfeil zu verpassen.
Das wiederum brachte diesen in Rage, sodass beide wieder aufeinander einschlugen. Plötzlich jedoch ließ der Wicht ab und zog sich zurück. Überrascht merkte Thalesus, dass sich die anderen Allianzkämpfer ebenfalls zurückzogen. Wieder ertönte der Befehl, die ziehen zu lassen. Das Gefecht war entschieden, die Horde hatte gesiegt. Vorerst.
Thalesus schleppte sich in Richtung Lazarett, wurde von einem Taurenkrieger aufgelesen und sicher zu einem Heiler gebracht. Dieser versorgte die Wunden des Elfen, der sich nach einigen Worten des Dankes den Hügel hochschleppte. Dort ließ er sich erschöpft an einem Zaunpfahl nieder und trank einen Schluck Wasser. Es gelang ihm sogar, zu lächeln.
Ja, wir haben heute gesiegt. Und morgen werden wir auch siegen. Er schloss die Augen.
Für die Horde.